Problemstellung

Die zunehmende Fahrradnutzung macht einen Ausbau der Fahrradinfrastruktur erforderlich. Hierzu werden verbesserte Kenntnisse über die Qualität des Radwegenetzes benötigt. Es bestehen bislang allerdings keine Bewertungskriterien für Radverkehrsanlagen, die auf belastbaren Daten (z.B. Verlust- und Wartezeiten) und Einschätzungen von Radfahrenden basieren. Eine datenbasierte Qualitätsbestimmung könnte Kommunen und Praxisakteure aus der Verkehrsplanung bei der Priorisierung von Fördermaßnahmen unterstützen, um so den Radverkehr im Hinblick auf die Ziele des NRVP 3.0 optimal ausbauen zu können.

Projektziel

Im Projekt INFRASense wird eine Datenanwendung entwickelt, um auf Basis von Crowdsourcing-Daten die Qualität von kommunalen Radverkehrsanlagen unter Einsatz von fortgeschrittenen Methoden der Data Science automatisiert bestimmen zu können. Die Daten werden in kommunale Geoinformationssysteme (GIS) exportiert und mit einer Webanwendung (Open Quality Monitor) öffentlich zur Diskussion gestellt. Mit dem Feedback der Radfahrenden wird die Qualitätsbewertung nutzergerecht optimiert. Dabei baut das Projekt auf den Ergebnissen von ECOSense auf.

Durchführung

Um Muster aus den Daten ableiten zu können, erfolgen projektinterne Eichungsfahrten mit einer Fahrradsensorik, die Daten in Echtzeit überträgt. Anhand der generierten und weiteren Daten (z.B. Material, Radwegtyp) werden Kriterien für die Qualitätsbewertung von Radverkehrsanlagen (u.a. Oberflächenbeschaffenheit, Zeitverluste) festgelegt und gewichtet. Nach erfolgter Praxisbefahrung über ca. zwölf Monate unter aktiver Bürgerbeteiligung zur Messung von Störungen, Wartezeiten etc. werden die Qualitäten der Radwege anhand der Daten automatisiert bestimmt. Die Ergebnisse werden anschließend in einer Webanwendung visualisiert und den Radfahrenden zur Validierung bereitgestellt. Das so generierte Feedback der Radfahrenden wird dazu genutzt die Algorithmen zur Qualitätsbewertung zu optimieren. Die Ergebnisse werden auf ein Quartier und das Radwegenetz in Oldenburg angewandt und planerisch umgesetzt.

Projektförderer und – Beteiligte

Ein starkes Projekt benötigt auch starke Partner. So wird das Projekt INFRASense u.a. vom Bundesministerium für Digitales und Verkehrund (BMDV) und vom mFUND gefördert.

Ein datenbasiertes Projekt wie dieses benötigt allerdings auch sehr gute Daten und fachliche Unterstützung bei der Einordnung selbiger. Hier profitiert das Projekt im hohem Maße von der engen Zusammenarbeit/dem Austausch mit dem erfahrenen Oldenburger IT-Dienstleister Worldiety und dem Kölner Planungsbüro VIA eG.

Projektgruppe INFRASense

Als studentische Projektgruppe INFRASense der Universität Oldenburg wird mit radweg-radar.de eine Komponente zur Analyse und Visualisierung von Radverkehrsdaten geliefert. Grundlegende Beiträge der Projektgruppe sind dabei unter anderem die Entwicklung eines interaktiven Dashboards und Analysemethoden zur Unterstützung der Radverkehrsplanung, die frei verfügbar auf einer Webseite sein werden. Außerdem wird die Recherche und Implementierung geeigneter KI Methoden zur Auswertung von Bilddaten von Fahrradinfrastruktur verfolgt.

Noch mehr erfahren

Hier geht es zur Projektseite von INFRASense.